Tipps zum Zeltkauf

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Du suchst Tipps und Ratschläge zum Zeltkauf? - Auf vielen Internetseiten sollen dich die Ratschläge dazu verleiten, das Zelt einer bestimmten Marke zu kaufen. - Es wäre ja auch schlimm, wenn ein Hersteller nicht von seinen Produkten überzeugt ist.

MotorTrekking ist unabhängig! - Dennoch, Ratschläge und Empfehlungen beruhen zu einem großen Teil immer auf den subjektiven Erfahrungen desjenigen, der diese gibt bzw. ausspricht. Davon kann auch ich mich nicht freisprechen! Tue dir selbst den Gefallen und hole dir Ratschläge von verschiedenen Seiten ein.

Ein Beispiel bei dem andere dich anders beraten würden als ich das tue: Ich selber habe mit Billigzelten auf die Dauer schlechte Erfahrungen gemacht. Allerdings immer erst nach so ungefähr dem 10. Aufbau. Die Probleme waren, dass entweder das Zelt sehr undicht wurde oder irgendwo eingerissen ist. Da ich mich aber auf meine Ausrüstung verlassen können will, tendiere ich zu qualitativ hochwertigen Zelten, die ihren Preis haben.

Freunde von mir würden sich im Leben kein teures Zelt kaufen. Sie sagen sich, für das Geld eines teuren Zeltes können sie sich mindestens zehn billige Zelte kaufen. - Und wenn es auf einem Motorradtreffen kaputt geht, na dann wird es nach dem Abbau gar nicht mehr eingepackt, sondern noch vor Ort gleich auf den Müll geschmissen. Zuhause wird sofort ein Neues besorgt.

Das Argument meiner Freunde ist absolut legitim und nachvollziehbar, solange sie die Zelte im Wochenend-Einsatz haben. Geht so ein Zelt beim Aufbau kaputt, können sie sich mit Klebebandreparaturen über zwei Nächte hinwegretten - das geht schon! Wenn ich aber z.B. auf einer Zwei-Wochen-Tour unterwegs bin, bei der ich jeden Tag meine Hütte wo anders auf- und abbaue, hätte ich mit einem kaputten Zelt meine Unterkunft verloren und müsste stattdessen in Hotels übernachten. D.h. also, dass meine Rechnung eine andere ist! Da stelle ich Hotelkosten gegen Zeltkosten! Und wenn ich in Skandinavien reise, kann ich getrost die Campingplatzkosten mit Null veranschlagen, da ich dort wild zelten darf!

Man kann zu diesem Thema noch lange hin und her diskutieren! Was aber die Diskussion zeigt, ist wie sehr abhängig die Zeltwahl vom angedachten Einsatz-Zweck und andererseits von persönlichen Präferenzen ist. Deine Präferenzen kannst nur Du alleine bestimmen und da wird dir keiner einen Ratschlag zu geben können - ausser den folgenden:

Ratschlag: Werde dir klar darüber, wozu Du das Zelt wirklich einsetzen wirst und bestimme deine persönlichen Präferenzen!

Billig-Zelt nach leichtem Schneefall
Billig-Zelt nach leichtem Schneefall

Angenommen, Du bist blutiger Anfänger! Du hast noch nie ein eigenes Zelt gehabt und willst das Zelten einfach erst einmal im Sommer ausprobieren, Du hast noch keine Ahnung ob das wirklich etwas für dich ist und kannst noch keine Aussage darüber machen, ob Du später öfter campen gehen wirst oder nicht.

Vorausgesetzt, Du hast keine Freunde, von denen Du ein Zelt ausleihen kannst, würde ich an deiner Stelle das billigste vom Billigen kaufen. Wenn ich davon ausgehe, dass Du alleine oder zu zweit im Zelt übernachtest, dürftest Du mit weniger als 50 Euro davon kommen. Sammle erste Erfahrungen, auf denen Du später aufbauen kannst. Das ist mehr Wert als jeder fremde Ratschlag!

Mögliche Bezugsquellen (klick auf den Namen und Du kommst jeweils zum Online-Shop):

  • Polo - sehr preiswerte 2-Personen-Zelte
  • Louis - hier reicht das Angebot vom sehr preisgünstigem Zelt bis zur preislichen Mittelklasse. Auch preiswerte Familienzelte, sowie Sonderangebote bestehend aus Zelt, Isomatte und Schlafsack.

Des Weiteren kannst Du dich bei den Online-Shops von X-tend und Bergfreunde umschauen. - Siehe rechts die Werbung.

Wenn Du als Familienvater mit Frau und Kindern (oder als Frau mit Mann und Kindern 🙂 ) das versuchst, mag es Sinn machen, ein Zelt zu mieten. Vergleiche aber die Mietkosten mit den Zeltpreisen z.B. von Louis. Dort bekommst Du neue 4 bis 6 Personen-Zelte im Bereich zwischen 150 und 200 Euro!

Der Vorteil, wenn Du ein eigenes Zelt hast, kannst Du es mehrmals ausprobieren und erste Erfahrungen sammeln. Vielleicht traust Du dich dann ja im Spät-Sommer oder gar im frühen Herbst auch noch zelten zu gehen. Spätestens hier hast Du dann auch erhöhte Chancen dich mit dem Thema Kondenswasser zu befassen.

Ratschlag: Gib am Anfang nicht zuviel Geld aus! Sammle erste Erfahrungen und stell fest, ob das mit dem Zelten insgesamt dein Ding ist. Halte deine Erwartungen an das Zelt niedrig!

Du hast bereits erste Erfahrungen in Frühjahr, Sommer und Herbst gemacht. D.h., Du hast Spaß am Zelten und willst deine Ausrüstung jetzt verbessern. Eventuell willst Du sogar wintertauglich werden. Aufgrund deiner Erfahrungen solltest Du dir über deine eigenen Ansprüche hinsichtlich Zeltgröße und -form klar werden.

Zu dem solltest Du daran denken, dass bei großer Kälte sich Materialien anders verhalten - Beschichtungen reißen und Fiberglass-Stangen können brechen. Der Auf- und Abbau wird dir nicht so leicht von den eisigen Fingern gehen. Du kannst extrem feucht-nassem Wetter mit viel Nebel ausgesetzt sein. Dass Du dein Zelt auf knöcheltiefen Matsch stellen musst, ist genauso möglich wie, dass es auf steinhart gefrorenem Untergrund fixiert werden muss. Ferner können starke Winde auftreten oder es schneit wie verrückt. Gerade im Winter ist Feuchtigkeit dein größter Feind. Zu guter Letzt ist es aufgrund der kurzen Tageslichtdauer sehr wahrscheinlich, dass Du dein Zelt schon mal im Dunkeln aufbauen musst.

Ratschläge für den Winter:

Kaufe dir ein Zelt, ...

  • ... das sich einfach und unkompliziert aufbauen lässt!
  • ... das ein Innenzelt hat, welches Feuchtigkeit nach draußen abführt, aber keine herein lässt.
  • ... bei dem das Innenzelt zum Aufbau bereits im Aussenzelt hängt - oder Du zumindest zuerst das Aussenzelt aufbaust.
  • ... das PU oder Silkon-beschichtet ist. Lass die Finger weg von PVC und Acryl!
  • ... das einen möglichst dichten Zeltboden hat. Wassersäule mind. 4.000 mm.
  • ... das Schneelast und Wind aushält.
  • ... das Du gut belüften kannst.
  • ... das genug Platz für all deine Ausrüstung hat.
  • --- und besorge dir 210 mm lange Dachdecker-Nägel als Heringe. Damit kommst Du in fast jeden harten Boden!

Eine andere Situation ist die, dass Du und deine Familie nun wissen, dass ihr immer wieder den mehrwöchigen Sommerurlaub an der See verbringen wollt. Hier scheint entweder immer die Sonne oder ihr habt wechselhaftes Wetter und durchaus mal ein starkes Gewitter mit den entsprechenden Windböen. Das Zelt ist zum Teil euer Aufenthaltsort.

Auch macht es nun Sinn, sich ein besseres Zelt anzuschaffen, das auch ein wenig Wohnlichkeit bietet. Es soll bei Sonne nicht zur Sauna werden.

Ratschläge für das Familien-Urlaubszelt im Sommer:

Kaufe dir ein Zelt, ...

  • ... das UV-beständig ist.
  • ... das windstabil ist.
  • ... das nicht nur Platz zum Schlafen, sondern auch zum Wohnen hat.
  • ... das zumindest im Schlafbereich eine Innenzeltkabine hat, die auch gegen Mücken schützt.
  • ... das eine gute Lüftung gegen Hitzestau hat.

Platztechnisch sind für die Familie große Tunnelzelte, Tipis und ggf. Semi-Geodät-Zelte gut geeignet. Den einfachsten Aufbau bieten Tipis.

Ratschlag für alle:

Denk generell immer darüber nach, welche Ansprüche Du persönlich an das Zelt stellst, wie und unter welchen klimatischen Bedingungen das Zelt eingesetzt werden soll.

Vergiss nicht das Packmaß des Zeltes! Du musst es schließlich transportieren können!

 

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